Das ›Gemeinschaftsgefühl‹ bei Robert Antoch
In den neueren Diskussionen hat das Gemeinschaftsgefühl an Aktualität und Mittelpunktstellung für die individualpsychologische Beratung und Therapie nichts eingebüßt. So erklärt Robert Antoch: „Es ist ein unbestreitbarer Verdienst Alfred Adlers auf die Bedeutung der Kooperationsfähigkeit, des sozialen Interesses (social interest), des Gemeinschaftsgefühls für den psychischen Haushalt im allgemeinen und den psychologischen Prozeß im besonderen sehr eindringlich (wenn auch offenbar nicht unmißverständlich genug) hingewiesen zu haben.“ (Antoch, 1981; 111).
Er bezeichnet in neuerer Terminologie die Entwicklung von Kooperationsbereitschaft und Stärkung der Kooperationsfähigkeit (des Gemeinschaftsgefühls) als allgemeinstes Ziel individualpsychologischer Beratung und Therapie und erklärt es zur notwendigen Bedingung für ein befriedigendes Zusammenleben der Menschen. „Mehr Partnerschaftlichkeit im Denken, Fühlen und Handeln des Patienten, mehr Gemeinschaftsgefühl ist also das Ziel der Individualpsychologischen Therapie“ (ebd.; 94).
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